Donnerstag, 2. Dezember 2010

Bettchläusli


Ich habe in alten Briefen gelesen und geblättert und voll Freude diese Zeichnung und das folgende Sprüchlein von Tante Agnesli gefunden:

"S' Bettchläusli goht vo Hus zo Hus
und luegt nach brave Chinden us.
Es leit es Päckli, chli und nett,
de liebe Chinde denn is Bett.
Mer söll au s' Herz bereite froh,
wil bald s' Chrischtchindli werdi cho."

In der Woche nach dem Othmarimarkt beschenkt in Wil das Bettchläusli alle Kinder. In der Nacht, wenn sie tief und fest schlafen, kommt es auf leisen Sohlen und legt eine kleine Süssigkeit neben das schlafende Kind. So haben es uns Grossmama, Papa und Tante Agnesli erzählt und uns immer mit einem Päckchen voll Chrömli überrascht. Ich erinnere mich noch gut an das schöne Erwachen am Morgen neben einer ganzen Chrömlitüte nur für mich allein! Ich habe in all den Jahren mit unsern Kindern diesen Brauch weiter geführt und wollte nun Genaueres wissen. Aber ich habe absolut gar nichts gefunden. Nur diese Site:
Nun plagt mich der Gedanke, ob dieser schöne Brauch verloren gegangen ist, oder ob sich unsere Grosseltern das Bettchläusli liebevoll für uns ausgedacht haben?

Danke, liebste Flisers für das Wiler - Makrönchen - Rezept!

2 Eiweiss nicht zu steif schlagen
160 - 165g Zucker
gleich viel geriebene Mandeln od. Haselnüsse od Baumnüsse
1 Prise Zimt

formen mit 2 Löffeli, (Mandelmakrönli länglich, Haselnussmakrönli rund)
garnieren mit einer halben Mandel oder Haselnuss (geschält)
trocknen lassen (1/4 Std.)
Ofen vorheizen auf 200 Grad
Backblech in den Ofen schieben und dabei die Temperatur reduzieren auf 180 Grad
backen knapp 1/4 Std.

heraus nehmen und auf dem Blech trocknen lassen

3 Kommentare:

  1. Nenei, da hat uns niemand veräppelt! Ich möchte ja auch, dass das Bettchläusli weiterhin kommt, darum bin ich mal zum Otmarimart gesurft und fündig geworden auf
    http://www.wilnet.ch/Default.aspx?Command=PrdtDetail&prdtName=2a98c3c9-f7a2-4590-b8bf-8811fc9a1dc9

    Weihnachts- und Winterbräuche

    In der Vorweihnachtszeit waren noch im 18. und 19. Jahrhundert in Wil einige spezielle Bräuche im Zusammenhang mit dem ersten Wiler Stadtpatron, St. Nikolaus, beheimatet. Schon fast drei Wochen vor seinem Namenstag am 6. Dezember trat der Heilige als "Bettchlaus" erstmals in Erscheinung. Am Othmarimarkt nämlich, der am Dienstag nach Othmari, am 16. November stattfindet, legte er den Kindern eine kleine Gabe ins Bett. Etwa 8 Tage vor St. Nikolaus sprangen abends als "Chläuse" vermummte Knaben mit Schellengeklingel durch die Gassen, während St. Nikolaus in der Nacht vor dem 6. Dezember mit seinem Eselchen die Gaben verteilte. Am Nikolaus-Tag hatten die Wiler Schüler ihren "grossen" Tag. Angeführt von ihrem "Schülerbischof", einem in einen prächtigen Bischofsornat gekleideten Knaben, zogen sie feierlich durch die Stadt. Wie schon bei der Pfingsmontagsprozession endete der Zug vor dem städtischen Spital, wo aus dem Fenster Aepfel, Birnen, Nüsse und speziell geformte "Pfillenbrote" ausgeschüttet wurden.
    Ich schau mal unter der Decke nach, vielleicht...
    mlg lulu

    AntwortenLöschen
  2. Juhui was für eine wunderherrliche Überraschung: ein ADVENTSKALENDER - ein tägliches Eintauchen, Erinnern - ein Stille werden...
    Tausend Dank für die liebevoll geöffneten Türchen, die uns das Warten auf Weihnacht so leicht und lichtvoll machen!!
    Ich umarme Dich und freu mich aufs nächste Lädeli!!
    Flisers

    AntwortenLöschen
  3. @lulu hach da bin ich ja erleichtert! 1000 dank. ganz souverän hast du das abgeklärt!

    @flisers herzlichen dank für den besuch! den virtuellen :-)

    AntwortenLöschen