Samstag, 25. Dezember 2010

Weihnachtstag


Das Gasthaus
Das menschliche Dasein ist ein Gasthaus.
Jeden Morgen ein neuer Gast.

Eine Freude, ein Kummer, eine Niedertracht -
Ein vorübergehender Bewusstseinszustand
Kommt als unverhoffter Besucher.

Begrüsse und bewirte sie alle!
Auch wenn es eine Horde Sorgen ist,
Die gewaltsam dein Haus seiner Möbel beraubt,
Selbst dann behandle jeden Gast respektvoll.
Vielleicht reinigt er dich ja
Für neue Wonnen.

Die dunklen Gedanken, die Scham, die Bosheit
Begrüsse sie lachend an der Tür
Und lade sie zu dir ein.

Sei dankbar für jeden, der kommt,
Denn alle sind zu deiner Führung
Geschickt worden aus einer anderen Welt.“
(Rumi)


"Nur die Liebe vermag den Wandel vom Dunkelsein zur Lichtwerdung zu vollbringen. Die Liebe will immer Weihnachten feiern, will anzünden und angezündet werden, beschenken und behangen werden mit bunterlei Sternen .
Störe die Weihnacht nicht -
über sie leuchtet der Engel der Liebe . . .
Trenne Liebende nicht -
über sie leuchtet der Stern der Weihnacht."


(Else Lasker-Schüler)

Freitag, 24. Dezember 2010

24. Dezember

Es gibt so wunderweisse Nächte,
drin alle Sterne Silber sind.
Da schimmert mancher Stern so lind,
als ob er fromme Hirten brächte
zu einem neuen Jesuskind.

Weit wie mit dichtem Demantstaube
bestreut, erscheinen Flur und Flut,
und in die Herzen, traumgemut,
steigt ein kapellenloser Glaube,
der leise seine Wunder tut.
(Rainer Maria Rilke)



Vor der Tür des Herzens

Du brauchst Gott
weder hier
noch dort
zu suchen.
Er ist nicht ferner
als vor der Tür des Herzens.
Da steht er
und harrt und wartet,
wen er bereit finde,
der ihm auftue und ihn einlasse.
du brauchst ihn nicht
von weither herbei zu rufen:
Er kann es weniger erwarten
als du, dass du ihm auftust.
Es ist ein Zeitpunkt:
das Auftun und das Eingehen.
In unserem tiefsten Innern,
da will Gott bei uns sein.
Wenn er uns nur daheim findet
und die Seele nicht ausgegangen ist
mit den fünf Sinnen.
(Meister Eckhart)

Ich wünsche euch allen wunderschöne Weihnachten!



Donnerstag, 23. Dezember 2010

Glückssterne falten

bei kaze habe ich unter dem Titel: Sternenzeit diese Anleitung gesehen.



Herzlichen Dank!

Morgen kommt der Weihnachtsmann

Wolfgang Amadeus Mozart - 12 Variations in C major on "Ah, vous dirai je, Maman", K.265




Fazil Say: Piano 12 Variationen über ein französisches Lied

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Nachtrag:

Ich habe am 5. Dezember vom mutigen Pilger Irgendlink geschrieben. Soeben habe ich die frohe Nachricht vernommen, dass er seinen Traum wahr gemacht hat. Er hat die Kathedrale von Santiago erreicht. Herzliche Gratulation!

Christmas Story

Diese Christmas Story widme ich besonders Andreas im fernen New Zealand.

Sie wurde im Dezember 2010 von den St Paul's Arts 'n' Kids in Auckland aufgeführt.

The Christmas Story from St Paul's on Vimeo.



Wieder verdanke ich diesen Clip Liisa.

Dienstag, 21. Dezember 2010

Digitale Weihnachten

Gerne zeige ich euch diese topmoderne Weihnachtsgeschichte:




Dieses Video habe ich bei Liisa gesehen. Herzlichen Dank.

Montag, 20. Dezember 2010

ich liebe dich

(Steffi)

Geständnis

Ich habe ein grosses Gefühl für dich.

Wenn ich an dich denke,
gibt es mir einen Schlag.
Wenn ich dich höre,
gibt es mir einen Stoss.
Wenn ich dich sehe,
gibt es mir einen Stich:
Ich habe ein grosses Gefühl für dich.

Soll ich es dir vorbei bringen,
oder willst du es abholen?

(Robert Gernhardt)

Ich verkünde und erkläre,
dass ich zwar kein König bin,
aber wenn ich König wäre,
wärest du die Königin.

(Frantz Wittkamp)

Was wir am Ende unseres Lebens

in Händen halten,

sind nicht unsere Leistungen und unsere Werke.

Wir werden uns zuerst und vor allem

der Frage stellen müssen,

wie viel wir geliebt haben.


(Willigis Jäger)


Das eigentliche Ziel des Daseins
besteht nicht darin,
zu lieben

auch nicht darin,

sich lieben zu lassen

es besteht einzig und allein darin,

Liebe zu werden.


Thomas Schied


Wenn du dich Mir stetig näherst

und dies mit ganzer Hingabe tust,

bis du eins wirst mit Meiner Liebe,

dann bin Ich das Ohr, mit dem du hörst,

das Auge, mit dem du siehst,

die Hand, mit der du greifst,

der Fuss mit dem du gehst.


Ausspruch aus den Hadithen


Sonntag, 19. Dezember 2010

Er sagte: Ja.


ich wurde nicht gefragt

bei meiner zeugung
und die mich zeugten
wurden auch nicht gefragt
bei ihrer zeugung
niemand wurde gefragt
ausser dem EINEN

und der sagte
ja

ich wurde nicht gefragt
bei meiner geburt
und die mich gebar
wurde auch nicht gefragt
bei ihrer geburt
niemand wurde gefragt
ausser dem EINEN

und der sagte
ja

(Kurt Marti)

Samstag, 18. Dezember 2010

Weihnachten



(Steffi)














"Im Gegensatz zu meiner Kindheit
Als ich einen Santa Claus erhoffte
Der, mit einem Sack Geschenken beladen
Die Regenrinne herab geklettert käme
Über die Dachziegel unseres Hauses hinweg
Wünschte ich mir als Erwachsene
Einen Nikolaus mit einem Sack
In dem er alles mitnehmen könnte
Was uns dieses Jahr brachte
Die Niederlagen, Tode und Kriege"

(Gioconda Belli)

Freitag, 17. Dezember 2010

Hallelujah Chorus

Jetzt freue ich mich direkt auf den nächsten Einkauf im Shopping Center :-)



Ich wünsche euch viel Vergnügen!

Donnerstag, 16. Dezember 2010

"Zum Fressen gern"


"Mir schickte einmal ein kleiner Junge eine Karte mit einer bezaubernden Zeichnung darauf. Ich liebte sie. Briefe von Kindern pflege ich immer zu beantworten - manchmal sehr flüchtig -, aber diese Karte hatte es mir angetan. Ich zeichnete für ihren Urheber eigens eine Monsterkarte und schrieb: "Lieber Jim: Deine Karte fand ich klasse." Später schrieb mir seine Mutter zurück: "Jim freute sich so sehr über Ihre Karte, dass er sie aufass."
Das war für mich eines der grössten Komplimente, die ich je erhalten hatte. Ihm war völlig egal, dass es sich um eine echte Maurice-Sendak-Zeichnung handelte, oder was auch immer. Er sah es, war begeistert und ass es auf"

(Maurice Sendak aus: "Offen wie der Himmel, weit wie das Meer", von Jack Kornfield)

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Nick Vujic

Ich wünsche uns allen ein Herz, das sieht, wie wertvoll wir sind,





Dankbarkeit und ein grosses JA zum Leben.

Dienstag, 14. Dezember 2010

Ein Lehrer


Ein heldenhaftes Opfer
In jener Zeit, da ich noch als Lehrer arbeitete, wurde ich auf einen Schüler aufmerksam, der bei den Abschlussprüfungen am Ende des Jahres in meiner Klasse von dreissig Schülern das Schlusslicht bildete. Ich sah, dass ihn das Ergebnis schwer deprimierte, also nahm ich ihn zur Seite.
"In meiner Klasse von dreissig Schülern muss schliesslich einer der Letzte sein,", sagte ich zu ihm. "In diesem Jahr hast du dieses heldenhafte Opfer erbracht, sodass keiner deiner Freunde die Schande erleben musste, der Letzte zu sein. Du bist sehr gütig und mitfühlend. Eigentlich verdienst du einen Orden."
Wir wussten alle beide, dass ich etwas völlig Blödsinniges sagte, aber er begann zu grinsen und sah sein schlechtes Abschneiden auf einmal nicht mehr als das Ende der Welt an.
Im nächsten Jahr zeigte er erheblich bessere Leistungen, und da war eben jemand anderes daran, ein heldenhaftes Opfer zu bringen."
(Ajahn Brahm, aus: "Die Kuh, die weinte", Lotos)


Diese kleine Erzählung erinnerte mich an meinen Matheunterricht. Ich bekam damals eine ungerechte, schlechte Zeugnisnote. Meine Freundin und ich wurden von unserer Mathelehrerin zur Aussprache nach Hause eingeladen. Dort hielt ich ihr protestierend mein Zeugnis hin und wartete darauf, dass sie es korrigierte. Sie nahm es, rechnete den Notendurchschnitt aus und kam auch zum selben Schluss: Die Note war falsch. Darauf blickte sie mir in die Augen und sagte ernst: "Gut, diese Note entspricht jetzt nicht deinen wahren Leistungen, aber der Lernstoff wird nächstes Jahr schwieriger und dann wirst du bestimmt diese Note haben." Sprach's und servierte mir zur Versöhnung ein Stück Kuchen.

Ihre Prophezeiung ging nächstes Jahr in Erfüllung.


Peter Bichsel war dreizehn Jahre lang Lehrer in einem Schweizer Dorf. Einmal wollte er Sprichwörter erklären, zum Beispiel: Man soll den Teufel nicht an die Wand malen. Er zeichnete einen grossen Teufel an die Wandtafel und fragte: "Nun, welches Sprichwort ist mit dieser Zeichnung gemeint?" Begeistert rief ein Kind: "Narrenhände beschmieren Tisch und Wände!"
(Anekdotenbuch)

Montag, 13. Dezember 2010

Santa Lucia und das Lichtfest


Lucia bedeutet die Lichte, Lichtvolle, die Leuchtende. Als Lichtbringerin wird sie zur Vorbotin des Weihnachtslichts.

Liebste Lulu
herzlichen Glückwunsch zum Namenstag!

"Lichteinfall
Das Licht ist aus dem Stall der Welt.
Seht da, wie Licht ins Dunkel fällt,
ein Einfall, wie nur Gott ihn kennt,
die Nacht, sie brennt.

Die Nacht, der Stern, das Kind im Stall -
ein heilger Ort im Weltenall,
wo Gott und Mensch sich einig sind
in einem Kind.

Wir sind die Nacht, und er ist das Licht,
es trifft auf uns - und es zerbricht.
Seht da: das Licht der Welt an uns
in Strahlen zerfällt."

(Wilhelm Willms)

Sonntag, 12. Dezember 2010

Ich bin Columbin

Am Hofe gab es starke Leute und gescheite Leute, der König war ein König, die Frauen waren schön und die Männer mutig, der Pfarrer war fromm und die Küchenmagd fleissig - nur Columbin war nichts. Wenn jemand sagte: "Komm, Columbin, kämpf mit mir", sagte er: "Ich bin schwächer als du. Wenn jemand sagte: "Wie viel gibt gibt zwei mal sieben?", sagte Columbin: "Ich bin dümmer als du". Wenn jemand sagte: "Getraust du dich über den Bach zu springen?", sagte Columbin: "Nein, ich getraue mich nicht". Und wenn der König fragte: "Columbin, was willst du werden?", antwortete Columbin: "Ich will nichts werden, ich bin schon etwas: "Ich bin Columbin."

(Peter Bichsel, Kindergeschichten: "Amerika gibt es nicht")

In einem Interview sagte Peter Bichsel einmal: "Ich möchte selber jemand sein. Nicht einfach jemand sein, weil ich ein Schriftsteller bin."

Samstag, 11. Dezember 2010

Das Karussell



Das Karussell (Link)


Jardin du Luxembourg

Mit einem Dach und seinem Schatten
dreht sich eine kleine Weile der Bestand
von bunten Pferden, alle aus dem Land
das lange zögert, eh es untergeht.
Zwar manche sind an den Wagen angespannt,
doch alle haben Mut in ihren Mienen;
ein böser roter Löwe geht mit ihnen
und dann und wann ein weisser Elefant.

Sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald,
nur dass er einen Sattel trägt und drüber
ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt.

Und auf dem Löwen reitet weiss ein Junge
und hält sich mit der kleinen heissen Hand,
dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge.

Und dann und wann ein weisser Elefant.

Und auf den Pferden kommen sie vorüber
auch Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge

fast schon entwachsen; mitten in dem Schwunge
schauen sie auf, irgendwohin, herüber -

Und dann und wann ein weisser Elefant.
Und das geht hin und eilt sich, dass es endet,
und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.
Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet,
ein kleines kaum begonnenes Profil -.
Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet,
ein seliges, das blendet und verschwendet
an dieses atemlose blinde Spiel ...

(Rainer Maria Rilke, Juni 1906, Paris)


Freitag, 10. Dezember 2010

Paris mon amour


Ich habe eine DVD gekauft mit dem Titel: Zimmer 202 Peter Bichsel in Paris (mit Peter Bichsel Peter von Matt, Peter Weber)

Meine Vorfreude war gross. Paris sehen mit den Augen des Schriftstellers. Vielleicht Unbekanntes erleben, Neues über die heimliche Geliebte erfahren, sie in einem andern Licht sehen.

Peter Bichsel war noch niemals zuvor in Paris gewesen. Er kannte die Stadt aber sehr gut aus der Literatur. "Er liebte die Stadt so, wie er sie kannte."

Was dann kam war wirklich eine Riesenüberraschung.

Es erinnert mich an den Italienischunterricht von anno dazumal, als wir unsere Klassenlektüre lasen, den Roman von Carlo Levi: Cristo si è fermato a Eboli. (Christus kam nur bis Eboli)

Peter Bichsel fuhr mit der Eisenbahn nach Paris. An der Gare de l'Est quartierte er sich im gleichnamigen Hotel ein und blieb dort, im Zimmer 202. " Peter Bichsel si è fermato alla Gare de l' Est.
"Ganze zwei Tage dauerte es, bis Peter Bichsel erstmals um den Bahnhof ging. Längst hatten wir begriffen, dass jetzt dieser Bahnhof, die Gare de l' Est, unser Paris war." Aus seinem Fenster im Hotelzimmer 202, schaute er auf den Bahnhof, ein kleiner Ausschnitt von Paris. "Nach fünf Tagen hatte Peter Bichsel sich eingelebt und widerstand allen Vorschlägen den Bahnhof zu verlassen. Er fühlte sich wohl dort, wo auch die Fremden dazu gehören. Er ging ins Restaurant um die Ecke, plauderte mit dem Hotelpersonal, schaute Fernsehen, vor allem die Übertragung der Tour de France. Ein Freund wollte ihn dazu überreden beim Einfahren der Athleten auf der Avenue des Champs- Elysées live dabei zu sein. Aber Peter Bichsel lehnte ab.

Rainer Maria Rilke haben wir es zu verdanken, dass der Schriftsteller doch noch den Bahnhof verliess und den Jardin du Luxembourg aufsuchte. Er wollte dort unbedingt mit eigenen Augen, das von Rilke in einem Gedicht so wunderschön beschriebene Karussell sehen.

Ich fand diesen Film hoch interessant und habe Paris wirklich von einer ganz neuen Seite kennen gelernt. Nach aussen hin geschah nichts Grosses, Spektakuläres. Ich schaute Peter Bichsel zu, wie er aus dem Fenster schaute und in sich hinein. Ein Film der leisen Töne, nachdenklich, still. Leicht passte ich mich dem gemächlichen Tempo an. In Rückblenden wurden Ausschnitte aus seinem Leben gezeigt. Erinnerungen an seine Schulzeit, seine Familie, die Klassenzusammenkunft mit seinen ehemaligen Schülern, alte Aufnahmen aus dem Fotoalbum, Auszüge aus seinen Werken, seine Ansichten über die aktuelle Weltlage. Peter Bichsel liebt Paris, er weiss alles über die Stadt, ohne sie je wirklich gesehen, besucht zu haben. Die Stadt Paris lebt in ihm, er trägt sie in seinem Herzen.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Advent


"Der Schnee haucht zarte Häkelspitzen
perlmuttergrau ans Scheibenglas.
Da blühn bis an die Fensterritzen
Eisblumen, Sterne, Farn und Gras.

Kristalle schaukeln von den Bäumen,
die letzten Vögel sind entflohn.
Leis fällt der Schnee. . . In unsern Träumen
weihnachtet es seit gestern schon."

(Mascha Kaléko)

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Die Verkündung


"Letzthin, im Zug, direkt neben dir, das elend-fröhliche Digitalpiepsen eines Handys, und du weisst, jetzt wirst du die Seite nicht in Ruhe zu Ende lesen können, du wirst mithören müssen, wo die Unterlagen im Büro gesucht werden sollten oder warum die Sitzung auf nächste Woche verschoben ist oder in welchem Restaurant man sich um 19 Uhr trifft, kurz, du bist auf die unüberhörbaren Schrecknisse des Alltags gefasst - und da kramt der junge Mann sein Apparätchen aus der Tasche, meldet sich und sagt dann laut: "Nein! - Wann? - Gestern Nacht? - Und was ist es? - Ein Bub? - So herzig! - 3 1/2 Kilo? - Und wie geht es Jeannette? - So schön! Sag ihr einen Gruss, gell! - Wie? - Oliver?. . ."
Und über uns alle, die wir in der Nähe sitzen und durch das Gespräch abgelenkt und gestört werden, huscht ein Schimmer von Rührung, denn soeben haben wir die uralte Botschaft vernommen, dass uns ein Kind geboren wurde."
(Franz Hohler, aus "Das Ende eines ganz normalen Tages", Luchterhand)

Dienstag, 7. Dezember 2010

Cornucopia bedeutet Füllhorn

Annie Lennox stammt aus Schottland und ist Sängerin und Songwriterin. Aus ihrem neuen wunderschönen Weihnachtsalbum, das ich gestern gekauft habe, zeige ich hier: "Universal Child", das die Künstlerin selber geschrieben hat.



A Christmas Cornucopia umfasst 12 Lieder. Die CD kostet Fr. 24.90

Montag, 6. Dezember 2010

Mann meines Herzens




Für meine liebe Mailfreundin, deren Mann schwer krank im Spital liegt:

„Zuflucht

Mann meines Herzens,
hilflos
wie ein auf der Weide blökendes Schaf.
Wenn ich dich klagen höre,
träufelt Milch aus meinem Busen.

Ich rufe dich, damit du

dich an mich schmiegst,

schwelle an wie eine Matrone

mit riesigen Brüsten,

um dich an meinen Nabel zu schmiegen,

Zentrum der Welt;

mein Bauch

wie der deiner Mutter,

Zuflucht,

in der ich dich wahre.“


(Gioconda Belli)


Von Herzen wünsche ich gute Besserung!

Sonntag, 5. Dezember 2010

Pilgern auf Französisch

"Clara, Claude und Pierre sind entsetzt: Das Erbe ihrer Mutter wird erst ausbezahlt, wenn sich alle drei zusammen als Pilger auf den Weg nach Santiago de Compostela machen. Schlimmeres können sich die drei kaum vorstellen, denn erstens können sie sich gegenseitig nicht riechen und zweitens geht ihnen wandern grundsätzlich gegen den Strich. Doch das Geld können alle gut gebrauchen und so schliessen sie sich laut protestierend einer illustren Reisegruppe an. Dort müssen sie feststellen, dass sie beileibe nicht die einzigen widerwilligen Teilnehmer sind. Reiseleiter Guys Fernbeziehung steht kurz vor dem Kollaps, der junge Araber Saïd ist bloss der Liebe wegen hier und sein unbedarfter Cousin im Schlepptau wähnt sich auf dem Weg nach Mekka. Von Gruppendynamik keine Spur und alle haben sie viel zu viel Gepäck. Aber kalte Duschen und Blasen an den Füssen fördern das Gruppengefühl. Der Weg nach Santiago de Compostela ist lang und die Reise dahin voller Überraschungen, Einsichten und harten Betten."
(Umschlag DVD)

Saint Jacques ... Pilgern auf Französisch (DVD) 104 Min.

  • Regie: Coline Serreau
  • Mit Muriel Robin, Artus de Penguern, Jean-Pierre Darroussin
  • Indigo Musikproduktion.

Vergnügte Komödie von Coline Serreau.
Dieser Film ist absolut sehenswert. Äusserst interessant, wie sich die Menschen auf ihrem Pilgerweg verändern. Sie haben eine grosse Wandlung durchgemacht und sind mir alle irgendwie ans Herz gewachsen. Es gab glückliche, traurige und überraschende Momente. Die Landschaftsaufnahmen sind sehr schön. Ein wenig schade fand ich, dass der spanische Teil des Jakobsweges arg gekürzt wurde. Die Pilgergruppe kommt urplötzlich in Santiago de Compostela an.
Aber Achtung! Hütet euch vor dem "Camino-Virus"! Er ist sehr ansteckend und zeichnet schlimme Krankheitsbilder. Einige bekommen fast unstillbares Fernweh, grosse Wander-und Abenteuerlust, möchten am liebsten sofort den Rucksack packen, die Wanderschuhe anziehen und lospilgern. Also VORSICHT !!!

Ich empfehle euch dringend, vorher noch die eindrückliche Site von "Irgendlink ganz neu" zu lesen. Der mutige, unerschrockene Pilger befindet sich zur Zeit auf dem Camino und berichtet täglich live von seiner abenteuerlichen, manchmal sehr entbehrungsreichen Reise.

Buen Camino!

Samstag, 4. Dezember 2010

die Flocken flogen wie veirrte Vögel

"Die Flocken flogen wie verirrte Vögel
um unser traumverlornes, leises Gehn.
Der Himmel wölbte als ein weisser Kegel
sich über die verlassenen Alleen.

Die Bäume waren schlanke, weisse Kerzen.
Die Erde war ein atlasweisses Feld.
Der Schnee fiel flammend über unsre Herzen,
bis sie verschmolzen mit dem Weiss der Welt,

bis alles sich zu einem Kranz des Reinen
verflocht, und keine Lücke blieb im Ring,
und über uns der sanfte Rausch des Einen
wie eine Melodie der Gnade hing."

(Rose Ausländer)




Freitag, 3. Dezember 2010

Liebesgeschichte mit Hund

Daniel Glattauer hat einen neuen Roman geschrieben: Der Weihnachtshund

Er erzählt in Form von 24 Kapiteln von Max, Katrin und dem Hund Kurt. Die Erzählung kann glatt als eine Art Adventskalender durchstarten. Sie ist in wohl dosierten, täglichen Abschnitten leicht und bekömmlich dargeboten.
Das Taschenbuch kostet Fr. 15.90

"Max will vor Weihnachten flüchten und auf die Malediven fliegen. Dabei ist ihm Kurt, sein Hund, im Weg. Kurt war leider eine Fehlinvestition. Er schläft meistens. Und wenn er sich bewegt, dann höchstens irrtümlich. Katrin wird demnächst dreissig, und leidet unter Eltern, die darunter leiden, dass sie noch keinen Mann fürs Leben gefunden hat. Mit Weihnachten kommt der Höhepunkt des familiären Leidens auf sie zu. Da tritt plötzlich Kurt in Erscheinung. Katrin mag zwar keine Hunde, aber Kurt bringt sie auf eine Idee ..."

Das steht auf dem Buchumschlag. Ich habe mir aber die Geschichte von Ulrike Grote und Peter Jordan im gleichnamigen Hörbuch erzählen lassen und mich sehr amüsiert.

Das erinnert mich an eine andere Liebesgeschichte, diejenige mit unsern zwei schon längst verstorbenen Hunden. Hier hatte sich Pica mit Fedor gezeichnet.



Donnerstag, 2. Dezember 2010

Bettchläusli


Ich habe in alten Briefen gelesen und geblättert und voll Freude diese Zeichnung und das folgende Sprüchlein von Tante Agnesli gefunden:

"S' Bettchläusli goht vo Hus zo Hus
und luegt nach brave Chinden us.
Es leit es Päckli, chli und nett,
de liebe Chinde denn is Bett.
Mer söll au s' Herz bereite froh,
wil bald s' Chrischtchindli werdi cho."

In der Woche nach dem Othmarimarkt beschenkt in Wil das Bettchläusli alle Kinder. In der Nacht, wenn sie tief und fest schlafen, kommt es auf leisen Sohlen und legt eine kleine Süssigkeit neben das schlafende Kind. So haben es uns Grossmama, Papa und Tante Agnesli erzählt und uns immer mit einem Päckchen voll Chrömli überrascht. Ich erinnere mich noch gut an das schöne Erwachen am Morgen neben einer ganzen Chrömlitüte nur für mich allein! Ich habe in all den Jahren mit unsern Kindern diesen Brauch weiter geführt und wollte nun Genaueres wissen. Aber ich habe absolut gar nichts gefunden. Nur diese Site:
Nun plagt mich der Gedanke, ob dieser schöne Brauch verloren gegangen ist, oder ob sich unsere Grosseltern das Bettchläusli liebevoll für uns ausgedacht haben?

Danke, liebste Flisers für das Wiler - Makrönchen - Rezept!

2 Eiweiss nicht zu steif schlagen
160 - 165g Zucker
gleich viel geriebene Mandeln od. Haselnüsse od Baumnüsse
1 Prise Zimt

formen mit 2 Löffeli, (Mandelmakrönli länglich, Haselnussmakrönli rund)
garnieren mit einer halben Mandel oder Haselnuss (geschält)
trocknen lassen (1/4 Std.)
Ofen vorheizen auf 200 Grad
Backblech in den Ofen schieben und dabei die Temperatur reduzieren auf 180 Grad
backen knapp 1/4 Std.

heraus nehmen und auf dem Blech trocknen lassen

Mittwoch, 1. Dezember 2010

1. Dezember




Advent

Es lüüchtet e Sternli,
e Cherzli brennt,
es lüütet e Glöggli:
Advent, Advent!
Tüend d'Herze und d' Tööre
und d' Auge ufmache,
tüend us em Lärme
zur Stilli verwache,
sind nöd so gschäftig
im Rede und Tue,
gunned eu selber
e bitzeli Rue!
es chönnt söss passiere -
und säb wär schad -
s' Chrischtchind wär cho -
und ehr nöd parad!"

Clara Wettach (St. Galler Schriftstellerin)

(Adventskalender)